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Friedenselixier

Autorenbild: BoooBooo

Die Wirtschaft verbindet – sie ist ein hochwirksames Friedenselixier und kein Kampfstoff.




Letzte Woche war eine hohe Beamtin der EU, nennen wir sie einfach CM zu Besuch in Innsbruck. Das war erfrischend. Denn wer der quirligen CM zuhörte, musste danach einige seiner schön zu Recht gelegten Vorurteile begraben. Die EU wird ja gerne als völlig abgehobene Tintenburg in Brüssel eingestuft. Sicher, ein bisschen ist die EU schon selbst Schuld, wenn sie sich öffentlich mit Randthemen wie Duschköpfe, Staubsauger und Sommerzeit beschäftigt. CM vermittelte hingegen glaubhaft das Gefühl, dass die Union lernfähig ist und dass ihr Klein- und Mittelunternehmen, faire und transparente Abkommen sowie europäische Werte ein echtes Anliegen sind.

Die Österreicher hatten sich speziell bei TTIP und CETA einen Namen dafür gemacht, zu allererst einmal "Nein" zu sagen. Oft wird unpassender Weise gerade die Wirtschaft zum Schauplatz ideologischer Gefechte, die mit entsprechenden Nebelgranaten geführt werden. Als Rabe sehe ich wirtschaftliche Sanktionen im Ukrainedilemma gegen Russland für unpassend und falsch, auch wenn uns eigenartige Politiker in Deutschland, USA und sonstwo das einzureden versuchen. Umfragen haben gezeigt, dass bei 99 Prozent der Menschen die Begriffe "Export" oder "Import" positiv belegt sind. Sagt man zum gleichen Sachverhalt "Freihandel", gehen die roten Lichter an und die "Brauchen-wir-nicht"-Keule wird ausgepackt.

Dabei hätten es die vielen mittelständischen Betriebe in Tirol, also eben genau die so oft kritisierte "Wirtschaft", verdient, dass ihre zentralen Themen sachlich diskutiert werden, anstatt von vorne herein reflexartig verteufelt zu werden. Wirtschaft ist ein Friedenselixier, kein Kampfstoff, meint euer Rabe Booo


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