Die Kunden erwarten Flexibilität. Das geht sich mit starren Arbeitszeiten beim besten Willen nicht aus.
Mensch, bei euch geht's zu! Da ist die Rede von einem "Anschlag auf die Arbeitnehmer" durch den "Konzern-Kanzler", von einem "Affront", vom "Überschreiten roter Linien", von einem "Raubzug gegen Gesundheit und Geldbörsen", von "Fakes", "Nebelgranaten", "Schweinerei" und "Verrat". Ziemlich starker Tobak also. Doch was zum Himmel ist passiert? Wurden alle Feiertage abgeschafft? Die Betriebsräte aufgelöst? Die Diktatur ausgerufen?
Nichts von alledem. Die Regierung hat bloß das getan, was sie angekündigt hatte – und das ist in Österreich offenbar nicht üblich. Die Bundespolitik hat die Arbeitszeiten flexibilisiert. Homeworking ist möglich und selbst die 4-Tage-Woche erfolgreich in gewissen Betrieben umgesetzt. Und in Wahrheit nur das nachvollzogen, was es bei euren EU-Nachbarn schon lange gibt und bei euch in vielen Kollektivverträgen gelebte Praxis ist.
Warum sie das gemacht hat? Weil die Kunden schnelle, flexible Leistungen erwarten und das mit einem starren Arbeitszeitkorsett nicht machbar ist. Weil auch die Mitarbeiter erkennen, dass flexibles Arbeiten heutzutage unumgänglich ist und sie auch gern einmal zwischendurch eine längere Kurzpause mit Familie einlegen möchten. Weil die Betriebe Auftragsspitzen abarbeiten müssen.
Kurzum: Es ist besser, Arbeitsplätze rechtzeitig zu sichern, als zu glauben, die Welt ändere sich, bloß weil das die Gewerkschaften so wollen. Unter dem Strich wird sich herausstellen: Die neue Regelung entspricht den Anforderungen der Praxis viel besser als die bisherige, meint
Euer Rabe
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